Als vor ein paar Jahren Yotam Ottolenghis Kochbuch „Flavour“ erschien, habe ich mich umgehend in ein Rezept verliebt: Pochierte Aprikosen an einer Mascarpone-Creme mit Pistazien und Amaretti. Blöd war nur, dass es zur Buchveröffentlichung im Herbst nirgendwo mehr die für den Nachtisch benötigten reifen Aprikosen gab. Langes Warten war also angesagt, bevor ich dieses Dessert-Rezept zum ersten Mal ausprobieren konnte. Und so viel sei verraten: es hat sich gelohnt!

Ottolenghi hat sich bei dem Rezept von gefüllten Pfirsichen, einem Klassiker der italienischen Küche, inspirieren lassen. Aber wie es bei dem britischen Koch immer der Fall ist, hat er das Rezept ordentlich gepimpt und mit ganz viel Aroma aufgeladen. Statt Pfirsichen verwendet Ottolenghi Aprikosen, die einfach besser zum Pochieren geeignet sind. Die Früchte müssen für den Nachtisch richtig reif sein. Sie werden in Dessertwein pochiert, aus dem du später einen Sirup kochst. Der wiederum bekommt durch Orangenblütenwasser, Vanille und Limettenschale einen besonderen geschmacklichen Kick.
Wie schon erwähnt – ich musste warten, bis ich das Rezept für pochierte Aprikosen mit Pistazien-Amaretti-Mascarpone zum ersten Mal zubereiten konnte. Letztes Jahr im Sommerurlaub in Italien war es endlich soweit! Die Früchte kamen süß und reif direkt vom Baum und das Dessert war ein unglaubliches Geschmackserlebnis. Seitdem habe ich es immer wieder zubereitet. Dabei habe ich festgestellt, dass es wie so oft bei Ottolenghi viel Raum für eigene Experimente gibt. Den größten geschmacklichen Effekt kannst du mit dem Dessertwein erreichen, in welchem du die Aprikosen pochierst. Ottolenghi schlägt Sauternes vor. Ich habe die leckersten Ergebnisse aber bislang mit einem Muskateller erzielt.
In jedem Fall kann ich diese tolle und fruchtig-süße Dessert nur empfehlen. Es zählt für mich zu den besten Ottolenghi-Rezepten. Und anders als zunächst befürchtet, ist es auch nicht zu mächtig an warmen Sommertagen.
Pochierte Aprikosen an Mascarpone-Creme mit Pistazien und Amaretti
Ingredients
- 1 Limette Bio-Qualität
- 120 ml Dessertwein z.B. Sauternes oder Muskateller
- 45 ml Wasser
- 70 g Zucker
- 1 Vanilleschote
- 8 Aprikosen
- 2 TL Orangenblütenwasser
- 80 g Amaretti
- 80 g Pistazienkerne gehackt
- 2 EL Zucker
- 120 g Mascarpone
- 120 g Schlagsahne
Zubereitung
- 1 Limette waschen und vier große Streifen der Schale dünn abschneiden. Die restliche Schale abreiben und zugedeckt beiseitestellen. Die Limette halbieren und 1 ½ EL Saft auspressen. Den ausgepressten Saft zusammen mit der Schale, dem Dessertwein, 45 ml Wasser und 70 g Zucker in einen breiten Topf geben. Die Vanilleschote auskratzen und das Vanillemark mit der Flüssigkeit im Topf vermengen. Die Aprikosen waschen, halbieren und entkernen. Die Flüssigkeit im Topf unter Rühren erhitzen, bis der Zucker aufgelöst ist. Zum Kochen bringen, die Aprikosenhälften mit der Schnittfläche nach unten in die Flüssigkeit legen und den Topf vom Herd nehmen. Die Aprikosen für 30 – 40 Minuten (je nach Reifegrad) in der heißen Flüssigkeit weich pochieren.
- Am Ende der Zeit die Aprikosen mit einer Schaumkelle vorsichtig aus der Flüssigkeit nehmen und in einer kleinen, verschließbaren Schale übereinanderschichten. Die Schale luftdicht verschließen und beiseitestellen. Die Limettenschale aus der Flüssigkeit entfernen und den Topf wieder auf den Herd stellen. Die Flüssigkeit bei hoher Hitze zu einem Sirup von ca. 75 ml einkochen. Vom Herd nehmen, das Orangenblütenwasser einrühren und den Sirup zum Abkühlen in ein Gläschen gießen.
- Für die Mascarponecreme die Amaretti grob zerbröseln und zusammen mit den gehackten Pistazien und 2 EL Zucker in eine kleine Schüssel geben. In einer weiteren Schüssel die Sahne zusammen mit dem Mascarpone für 1-2 Minuten mit einem Handrührgerät glatt und luftig aufschlagen. Dann drei Viertel der Amaretti-Pistazien-Zucker-Mischung vorsichtig unter die Creme heben.
- Auf Desserttellern jeweils 4 Aprikosenhälften und etwas Mascarponecreme anrichten. Die Aprikosen mit dem Sirup begießen und über die Creme die restliche Amaretti-Pistazien-Mischung verstreuen. Zum Schluss noch die geriebene Limettenschale über den Desserttellern verteilen und dann sofort servieren.
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