In den nächsten Tagen stelle ich dir ein paar tolle Rezepte auf Feigenbasis vor. Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch. Den Anfang macht eines der beliebtesten Antipasti Italiens: Frische Feigen mit Parmaschinken. Doch wer essen will, muss nicht nur kochen. Auch ein wenig Wissen über das, was auf dem Teller liegt, kann nicht schaden. Auf die Feige, fertig, los!
Der Feigenbaum verwöhnt uns nicht nur vom Sommer bis in den Spätherbst mit seinen süßen Früchten. Er ist quasi so alt wie die menschliche Kultur und hat sie entschieden geprägt. Vor Jahrtausenden wurde er erstmals als Kulturpflanze genutzt. So ist der Feigenbaum auch die erste Pflanze, die namentlich in der Bibel erwähnt wird. Sie soll im Garten Eden geblüht haben. Nachdem Adam und Eva im Garten Eden vom ‚Baum der Erkenntnis‘ gemopst haben und es nicht mehr ganz so dufte fanden, splitterfasernackt durchs Paradies zu hüpfen, schnappten sie sich dort der Legende nach ein paar Feigenblätter, um sich zu verhüllen.
Die Geschichte der Feigen
Schon die Assyrer bauten 3000 vor Christus Feigen an. Von Vorderasien aus trat der Baum danach seinen Siegeszug an. Heute trägt er seine Früchte fast rund um das Mittelmeer. Die alten Griechen und Römer schrieben den süßlichen Früchten aphrodisierende Kräfte zu. Wen wundert’s? Allein der Anblick der Früchte mit dem kräftigen Farbenspiel des rötlichen Fruchtfleischs strahlt jene pure Sinnlichkeit aus, die man der Feige nachsagt.
Die Feige im Mittelalter: ein sündiges Symbol
Im Mittelalter wurde die Feige zunehmend zum Symbol für Sexualität. „Mit der Feige hausieren gehen“ galt als metaphernreiche Umschreibung für Prostitution. Die sexualfeindliche Kirche verpönte zunehmend die Frucht und so war sie lange sündiges Früchtchen bekannt. Und das, obwohl das Feigenblatt der Inbegriff der Keuschheit war. Der Feigenwahn ging schließlich soweit, dass man ab dem späten 16. Jahrhundert alte Statuen der Antike nachträglich mit Feigenblättern züchtig verhüllte. Eine Unsitte, die im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte.
Kulturell gesehen handelt es sich also bei unserem Feigen-Menü, das ich mit „Feigen mit Parmaschinken“ eröffne, um ein extrem erotisches Essen. Ein verführerisches Menü ist es aber in jedem Fall, bei dem ich schon jetzt Guten Appetit wünsche!
Das Rezept für die Vorspeise „Feigen mit Parmaschinken“ ist extrem schnell zubereitet. Feigen waschen, vierteln, hauchdünnen (!) Parmaschinken dazwischenlegen und schon kann das Schlemmen beginnen.
Frische Feigen mit Parmaschinken
Zutaten
- 8 reife Feigen
- 100 g Parmaschinken
Zubereitung
- Die Feigen waschen, den Stiel entfernen und die Früchte vierteln.
- Den Parmaschinken in Streifen über die Feigen legen.
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