Diesmal geht es weit zurück in die Vergangenheit. Mit einem traditionellen Essen aus der toskanischen Küche. Das Rezept für Rotbarben in Tomatensauce stammt aus der norditalienischen Küstenstadt Livorno, die für ihre exzellenten Fischgerichte bekannt ist. Wie so oft stehen auch bei den Triglie alla livornese die frischen Zutaten im Mittelpunkt.
Livorno liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Pisa, direkt am Tyrrhenischen Meer. Während der Renaissance stieg das kleine Fischerdorf zu einer wichtigen Hafenstadt auf, von den Herrschern aus Florenz als ideale Stadt angelegt. Livorno war im 16. und 17. Jahrhundert das multikulturelle Zentrum Italiens, in dem die tolerante Gesetzgebung alle Volksgruppen und Religionen willkommen hieß. So war Livorno die einzige Stadt, in der man die jüdische Bevölkerung nicht in ein Ghetto steckte.
In der kulinarischen Bandbreite der livornesischen Gerichte hat die kulturelle Vielfalt ihre Spuren hinterlassen. Das Rezept für Triglie alla livornese stammt ursprünglich aus der Küche der sephardischen Juden. Frischen Fisch gab es in der norditalienischen Stadt immer reichlich, allein schon wegen der günstigen Lage am Meer. Noch heute ist Livorno für seine vielen Fischspezialitäten berühmt. Bekannt sind nicht nur die Rotbarben in Tomatensauce, sondern auch der Fischeintopf Cacciucco.
Wie so viele Gerichte der Toskana sind die Triglie alla livornese äußerst bodenständig und recht einfach zubereitet. Schließlich war die Toskana jahrhundertelang eine sehr arme Region, in der die Menschen nur wenige Zutaten zum Kochen hatten und daraus das Beste machen mussten.
Auch das spiegelt sich im Rezept für die Rotbarben mit Tomatensauce. Man kocht alles in einer Pfanne – zunächst der Sugo aus Tomaten, Knoblauch und Petersilie. Darauf werden nach einigen Minuten nur noch die Fische gelegt und das war es schon! Es schmeckt wunderbar und mehr als ein Ciabatta als Beilage braucht dieses leckere Essen nicht.
Triglie alla livornese – Rotbarben in Tomatesauce
Zutaten
- 450 g Tomaten
- 4 EL glatte Petersilie gehackt
- 1 kg Rotbarben frisch
- 50 g Olivenöl beste Qualität
- 1 Zehe Knoblauch
- Salz
- Pfeffer
Zum Servieren
- Ciabatta
Zubereitung
- Die Tomaten mit kochendem Wasser überbrühen, schälen und klein hacken. Die Petersilie feinhacken und beiseitestellen.
- Die Fische vorbereiten: Die Rotbarben gut waschen und entschuppen. Mit einer Küchenschere die Seitenflossen und die Rückenflosse abschneiden. Daran scheiden sich in Italien allerdings die Geister – du kannst die Flossen auch dran lassen. Wenn die Fische noch nicht ausgenommen sind, musst du den Bauch vorsichtig aufschneiden und dann die Innereien unter fließendem kaltem Wasser mit dem Finger auslösen. Die Fische nochmal gut waschen und beiseitestellen.
- In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, die Knoblauchzehe hineinpressen und etwa 3 EL der gehackten Petersilie hinzugeben. Für etwa 2 Minuten leicht anschwitzen, dabei oft umrühren, damit nichts anbrennt. Die geschälten Tomaten mit dem Tomatensaft hinzugeben, alles miteinander verrühren und bei mittlerer Hitze etwa 8 Minuten köcheln lassen.
- Die Rotbarben salzen und pfeffern und in die Pfanne auf den Tomatensugo legen. Mit etwas Tomatenflüssigkeit beträufeln und dann abdecken. Die Fische für 10 -15 Minuten köcheln lassen – sie werden nicht gewendet! Größere Fische benötigen vielleicht 1-2 Minuten länger.
- Zum Schluss noch mit 1 EL gehackter Petersilie bestreuen und mit etwas Ciabatta heiß servieren.
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