Italien ist ein Mekka für Gourmets. Aber auch am Stiefel kann man schlecht essen. Es gibt wohl kaum einen Urlauber, der noch nicht in eine teure Touristenfalle getappt ist und zu gesalzenen Preisen fade speisen musste. Wer häufiger nach Italien fährt, weiß mit der Zeit, welche Lokalitäten man besser meiden sollte. Doch ein wenig Hilfe schadet nie!
Online-Portale und Apps wie TripAdvisor oder Yelp fangen zwar ein Stimmungsbild zur Orientierung ein. Doch die Grundlage der Bewertungen ist oft fragwürdig: Was weiß man vom kulinarischen Erfahrungshorizont der Bewerter? Wer eine Dosensuppe aufwärmt und anschließend behauptet, er habe gekocht, lässt sich auch von mittelmäßigen Kochkünsten beeindrucken. Anders ist nicht zu erklären, wieso bei den Online-Portalen viele Durchschnitts-Restaurants in den Himmel gejazzt werden.
Empfehlungen für kleine Lokale abseits der Touristenpfade
Fundierter geht es im kulinarischen Guide „Osterie d’Italia 2017/18“ zu. Seit über 25 Jahren stellt Slow Food Italia eine Auswahl an Osterien, Trattorien, Enoteken und kleine Restaurants zusammen. Geordnet nach Regionen empfiehlt das Gourmet-Team von Slow Food über 1.700 Adressen. Sie liegen sowohl an touristischen Hotspots, führen aber auch in weniger bekannte Ecken des Landes. Die Osterien aus dem Gourmetguide findet man nicht unbedingt in jedem zweiten Reiseführer, was Entdeckungen garantiert!
Auf knapp 900 Seiten stellt Slow Food vor allem authentische Osterien vor, in denen kein Essen auf den Tisch kommt, das nur auf den Geschmack der Touristen ausgerichtet ist. Stattdessen kochen die Gaststätten lokale Gerichte mit saisonalen wie regionalen Zutaten. Nicht selten trägt der Wirt die Speisekarte noch mündlich vor.
Mit einer ausführlichen Beschreibung zur Lage und Geschichte jeder Osteria, ihren Gerichten sowie den kulinarischen Highlights der Gaststätten gibt „Osterie d’Italia 2017/18“ einen guten Einblick in die Küchen der kleinen Lokale. Die Portraits sind um Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Zahlungsmöglichkeiten ergänzt. Wobei diese mit Vorsicht zu genießen sind, da sie sich schnell ändern. Mit einer Handvoll Symbolen verrät der Restaurant-Führer zudem, ob ein Lokal vegetarische Menüs serviert, einen eigenen Gemüsegarten hat, gute Weine oder Käse bietet oder besonders eng an die Slow-Food-Philosophie anknüpft. Hinweise zur Barrierefreiheit und Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort runden die ausführlichen Beschreibungen ab.
Für alle Italien-Reisende ist der Osteria-Führer von Slow Food eine Quelle für Entdeckungen, mit denen sie einen großen Bogen um Tourifallen machen können. Fans der originalen italienischen Küche führt das Buch in Lokale, die man manchmal suchen muss, die aber in der Regel einen kleinen Umweg wert sind.
Slow Food Editore
„Osterie d‘Italia 2017/18: Über 1.700 Adressen, ausgewählt und empfohlen von Slow Food“
(Hallwag)
ISBN 978-3-8338-5988-5, 864 Seiten, 29,99 €
Mario
In Apulien, am Hafen von Trani, habe ich hervorragend gegessen.
Also bin ich am nächsen Abend noch einmal hingegangen.
Alledings hat man mit mit den Bierpreisen total über den Tisch gezogen. 1 Bier, 0,33 l in der Flasche für 6 €.
Seitdem frage ich auch nach den Bierpreisen, die gerne verheimlicht werden.
Torsten
Lieber Mario,
ein Bier in Italien kann schnell mal 6 Euro pro Flasche kosten, vor allem wenn es sich um Biere von kleinen, lokalen Brauereien handelt. Da gibt es in Italien ganz tolle Biersorten zu entdecken.
Liebe Grüße
Torsten