Wiege der Renaissance, Stadt der Kunst. Florenz eilt ein Ruf voraus wie kaum einem anderen Ort in Italien. Bei so viel Vorschusslorbeeren war meine Enttäuschung vor einigen Jahren sehr groß, als ich Florenz zum ersten Mal besuchte. Es war brechend voll. Vor den Sehenswürdigkeiten warteten unendlich lange Menschenschlangen. Und irgendwas störte mich an der Stadt, das ich damals einfach nicht in Worte fassen konnte. Ich wurde mit Florenz einfach nicht warm. Aber jeder Ort der Welt verdient eine zweite Chance. So auch Florenz. Diesmal bin ich Anfang Februar zu Besuch, um für dich die schönsten Sehenswürdigkeiten und kulinarische Highlights in Florenz zu entdecken. Meine Hoffnung ist, mir dieses geschichtsträchtige Pflaster zu Jahresbeginn mit nur wenig anderen Touristen zu teilen. Wird es Liebe auf den zweiten Blick?
Florenz liegt im Norden der Toskana und gehört neben Rom, Mailand und Venedig zu den vier beliebtesten Touristenzielen in Italien. Millionen von Menschen besuchen jedes Jahr die Hauptstadt der Toskana. Und sie hat einiges zu bieten. Die Uffizien beherbergen eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt, der imposante Dom ist ein Meisterwerk der Architektur und unzählige Palazzi und Museen laden dazu ein, die Geschichte der Renaissance-Stadt rund um die einflussreichen Medici zu erkunden.
- Die beste Zeit für eine Reise nach Florenz
- Die Sehenswürdigkeiten von Florenz erkunden – brauche ich die Firenze Card?
- Sightseeing mit kleinem Budget – Florenz kostenlos entdecken
- Die schönsten Highlights und besten Sehenswürdigkeiten in Florenz
- Uffizien – eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt
- Der Dom Santa Maria del Fiore – das Wahrzeichen von Florenz
- Giottos Glockenturm und das Baptisterium
- Palazzo Davanzati – mein Geheimtipp in Florenz
- Capelle Medicee und die Basilica San Lorenzo
- Kulinarischer Tipp: Casa del Vino
- Piazza della Signora und die Loggia dei Lanzi – zwei Sehenswürdigkeiten im Herzen von Florenz
- Florentinischer Glücksbringer: Fontana del Porcellino
- Kulinarischer Tipp: Bistecca alla Fiorentina, Lampredotto und Ribollita
- Palazzo Vecchio und Torre di Arnolfo – ein Highlight am frühen Morgen
- Ponte Vecchio – die berühmteste Brücke der Toskana
- Mehr als nur Clet… coole Street Art in Florenz
- Sehenswertes auf der Südseite des Arno: Palazzo Pitti und die Giardini di Boboli
- Kulinarischer Tipp: Ristorante Logò
- Piazza Michelangelo – die Aussichtsterrasse von Florenz
- Kulinarischer Tipp: Il Santino
- Galleria dell’Accademia – wo der echte David steht
- Basilica Santa Croce – Sightseeing und Fußball an der Grabstätte großer Künstler
- Kulinarischer Tipp: Ristorante Adagio
- Mercato Centrale – Highlight für Foodies mitten in Florenz
- Kulinarischer Tipp: Sbriciolona
- Was es sonst noch in Florenz zu sehen gibt
- Florenz – ist es Liebe auf den zweiten Blick?
- Noch mehr Italien-Reiseführer?
Die beste Zeit für eine Reise nach Florenz
So viele tolle Sehenswürdigkeiten heißt auch: dichtes Gedränge und lange Schlangen. Von April bis Oktober ist es im Centro Storico und den Museen brechend voll. Die unglaubliche Masse an Menschen hat mir meinen ersten Besuch im Mai wirklich vermiest. Mehr in Schlangen zu stehen als von der Stadt zu sehen, ist nicht wirklich mein Ding. Erfreulich leer ist die Stadt im Februar. Die Touristenströme halten sich in Grenzen, ebenso wie die Wartezeit vor den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Der Nachteil: das Wetter muss mitspielen. Ich habe Glück – es ist zwar für italienische Verhältnisse irre kalt, aber die Sonne scheint. Die bei den Touristen weniger beliebten Wintermonate können aber auch mit Regen oder sogar Schnee aufwarten. Wobei: Florenz mit Schneehaube ist sicherlich ein einmaliges Erlebnis.
Die Sehenswürdigkeiten von Florenz erkunden – brauche ich die Firenze Card?
Florenz ist ein teures Pflaster. Fast jede Sehenswürdigkeit, jedes Museum und jede Kirche kostet Eintritt. Schaust du dir auch nur einen Bruchteil davon an, kommt ein ordentliches Sümmchen zusammen. Allein der Eintritt zur Domkuppel, Giottos Glockenturm und dem Baptisterium kostet [Stand 2023] in der Hauptsaison 30 Euro, zu den Uffizien 20 Euro. Günstiger geht es mit der Firenze Card. Es ist der offizielle Museumspass der Stadt Florenz, den du online und vor Ort kaufen kannst. Für 85 Euro erhältst du drei Tage lang Zutritt zu über 60 Museen, Palästen, Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten. Nach Ablauf der drei Tage kannst du die Firenze Card für weitere zwei Tage verlängern – während meines Aufenthalts im Februar war das sogar kostenfrei möglich.
Enthalten sind in der Firenze Card unter anderem der Eintritt zu den Uffizien, der Galleria dell’Accademia, dem Palazzo Pitti, den Medici-Kapellen und die Basilica Santa Croce. Nur für den Besuch des Doms von Florenz musst du weiterhin extra bezahlen. Du kannst dir die Firenze Card mit einer App aufs Smartphone laden. Vor deinem Besuch aktivierst du einfach die Sehenswürdigkeit in der App, die du besichtigen willst. Beim Einlass ist allerdings noch Luft nach oben. Meistens musst du deine Firenze Card an der Kasse scannen lassen und erhältst ein Papierticket. Manchmal musst du für deinen Besuch vorher noch einen verbindlichen Zeitslot buchen. Und gelegentlich weder das eine noch das andere.
In jedem Fall hilft dir die Firenze Card, die ein oder andere Warteschlange zu überspringen und schneller zum Ziel zu kommen. Wenn du nur einen Tagesausflug nach Florenz machst, kannst du auf die Firenze Card verzichten. Bleibst du aber länger als zwei Tage und möchtest viel sehen, dann lohnt sich der Museumspass. Ich habe bei meinem Besuch der Food-Messe Pitti Taste einige Tage in Florenz drangehängt. Und da es im Februar so schön leer war, war es klar für mich: diesmal muss es die Firenze Card sein.
Sightseeing mit kleinem Budget – Florenz kostenlos entdecken
Wenn im Geldbeutel allerdings Ebbe herrscht, dann lass dich nicht entmutigen. Du kannst in Florenz auch viel sehen, ohne Geld ausgeben zu müssen. Ganz ehrlich: während meines Studiums hätte ich mir die Firenze Card sicherlich auch nicht gekauft. Den Dom kannst du beispielsweise gratis besichtigen, Schlange stehen vorausgesetzt. Für eine gute Aussicht auf die Stadt musst du nicht zwangsläufig einen der Türme oder die Domkuppel besteigen, sondern du hast sie gratis an mehreren Orten südlich des Arno. Und in den Gassen der Altstadt kannst du tagelang flanieren und architektonische Meisterwerke bestaunen, ohne einen Cent auszugeben. Und noch ein Tipp für eine kostenfreie Tour durch Florenz: viele Museen und Parks, darunter auch die Uffizien, bieten am ersten Sonntag des Monats freien Eintritt.
Die schönsten Highlights und besten Sehenswürdigkeiten in Florenz
Mindestens drei Tage solltest du schon in Florenz bleiben, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen. Und ich spreche hier wirklich nur von den allerwichtigsten. Denn Florenz beherbergt einige der berühmtesten Kunstwerke und Museen der Welt, darunter die Uffizien und die Galleria dell‘Accademia. Viele der bedeutendsten Künstler und Denker der Renaissance lebten und arbeiteten in der Stadt. Michelangelo, Leonardo da Vinci, Dante Alighieri und Galileo Galilei sind nur einige davon.
Jahrhundertelang war Florenz eine der reichsten Metropolen Europas, die unter der Herrschaft der Medici stand. Sie waren eine der einflussreichsten Familien in der Geschichte Italiens und spielten eine wichtige Rolle in der Kunst, Kultur und Politik der Stadt. Um wirklich alle Sehenswürdigkeiten und Schätze von Florenz in Ruhe zu sehen, musst du mindestens eine Woche bleiben, wenn nicht sogar länger. Aber genug der Vorrede – hier kommen meine Tipps für die besten Sehenswürdigkeiten in Florenz.
Uffizien – eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt
Mein Besuch der Uffizien beginnt in der Warteschlange. Es ist der erste Sonntag im Monat, der Eintritt ins Museum ist für alle frei. Auch mit der Firenze Card in der Tasche heißt es an diesem Tag: Geduld mitbringen. Im Februar geht es zumindest schnell voran. Nach 20 Minuten erhalte ich mein Gratis-Ticket, dann noch schnell durch die Sicherheitskontrollen. Es kann losgehen.
Die Uffizien zählen zu den Museen von Weltrang und werden in einem Atemzug mit dem Louvre oder Prado genannt. In über 100 Sälen kannst du Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen der berühmtesten Künstler Italiens besichtigen, darunter von Michelangelo, Leonardo da Vinci, Botticelli, Giotto oder Caravaggio. Ergänzt werden diese durch Werke von Malern aus ganz Europa. Nicht weniger beeindruckend sind die vielen Skulpturen aus der römischen Antike, die ebenso wie viele Gemälde nach dem Tod der letzten Medici der Stadt Florenz vererbt wurden. Die Uffizien sind zudem eines der ältesten Museen der Welt – schon Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die einmalige Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Für einen Besuch der Uffizien solltest du mindestens drei Stunden einplanen. Diese Zeit reicht, um kurz durch alle Säle zu streifen und einen flüchtigen Blick auf die Meisterwerke zwischen Antike und Renaissance zu werfen. Wenn du die Gemälde in Ruhe genießen möchtest, kannst du locker den ganzen Tag dort verbringen.
Um die berühmtesten Werke bilden sich regelmäßig Menschentrauben und es ist nicht leicht, sie in Ruhe zwischen all den Selfie-Shootern zu genießen.
Highlights der Uffizien
Zu den bekanntesten Gemälden in den Uffizien zählen unter anderem die „Geburt der Venus“ und „Primavera“ aus dem späten 15. Jahrhundert von Botticelli. Auch das berühmte Diptychon des Herzogs von Urbino und seiner Gattin, von Piero della Francesca gemalt, zieht die Menschen wie ein Magnet an. Es ist eines der bekanntesten Portraits der Welt, u.a. weil es della Francesca gelang, das entstellte Gesicht des Herrschers hervorragend zu kaschieren.
Wirklich atemberaubend und nicht weniger berühmt ist die „Medusa“ (1597) von Caravaggio. Sie ist ein Highlight der Uffizien kurz vor dem Ausgang. Jedes noch so hervorragende Foto des beängstigend naturalistischen Gemäldes kann seine Wirkung vor Ort nicht annähernd festhalten. Wenn du vor dem Bild stehst, läuft dir unweigerlich ein Schauer über den Rücken. Du hast das Gefühl, tatsächlich in die Augen der Medusa zu schauen. Dieses Bild muss man einmal im Leben aus nächster Nähe gesehen haben.
Grundsätzlich ist der Besuch der Uffizien ein Erlebnis. Auch die weniger bekannten Gemälde sind oft echte Hingucker. Zu meinen Tipps gehören der „Hafen von Livorno“ (1601-04) von Cristofano Gaffuri – in kräftigen Blautönen äußerst lebendig auf Stein gemalt. Piero di Cosimos „Perseus befreit Andromeda“ (1510-1515) dürfte die Herzen von Fantasy-Fans höherschlagen lassen. Und beeindruckend, wenn auch brutal, ist „Judith enthauptet Holofernes“ (1620/21) von Artemisia Gentileschi. Allein schon, weil sie im 17. Jahrhundert als Malerin unter all den männlichen Künstlern hervorstach.
Der Dom Santa Maria del Fiore – das Wahrzeichen von Florenz
Der Dom von Florenz ist neben den Uffizien die größte und eine der teuersten Sehenswürdigkeiten der Stadt – zumindest, wenn du hoch hinaus möchtest. Die prächtige Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert ist die viertgrößte Kirche Europas. Ihre bunte Marmorfassade unterstreicht den Gigantismus des Duomo zusätzlich. Der Dom ist ein Gesamtkunstwerk, das nicht nur von außen beeindruckt. Um hineinzukommen, heißt es mal wieder: Schlange stehen. Dafür ist der Besuch der Kirche ausnahmsweise kostenlos.
Wenn du allerdings die mächtige Kuppel von Brunelleschi mit ihrem atemberaubenden Fresko aus der Nähe sehen und auf die Aussichtsplattform möchtest, dann brauchst du ein Ticket. Das kaufst du am besten schnell und unkompliziert online auf der Website des Doms. Das erspart dir langes Anstehen an der Kasse in Florenz. Es gibt mehrere Kombitickets zu Preisen von 15 bis 30 Euro. Allerdings kommst du nur mit dem teuersten Ticket, dem Brunelleschi-Pass, in die Kuppel. Es ermöglicht dir auch den Zutritt zu Giottos Glockenturm, dem Baptisterium und Dommuseum sowie den Resten der Vorgängerkirche Santa Reparata. Der Pass für die Sehenswürdigkeiten ist drei Tage gültig, aber für deinen Besuch in der Kuppel musst du zuvor einen festen Zeitpunkt reservieren.
Der Eingang zur Kuppel-Tour liegt an der Porta della Mandorla auf der Nordseite des Doms. Dann trennen dich nur noch 463 Stufen von einem herrlichen Ausblick über Florenz. Die Kuppel ist übrigens ein raffiniertes architektonisches Meisterwerk der Renaissance. Kein Baumeister des 14. Jahrhunderts traute sich an das ambitionierte Bauprojekt. Erst Brunelleschi gelang es, die gigantische Kuppel so anzulegen, dass sie durch ihr Eigengewicht nicht einstürzte. Das riesige Fresko im Inneren zeigt in schaurigen Bildern das Jüngste Gericht und hält neben Höllenbildern auch das ein oder andere Kuriosum bereit. Mein Tipp: Achte bei deinem Besuch einmal auf den Bären und den Esel im unteren Bereich des Freskos – fallen dir die Fehler auf?
Giottos Glockenturm und das Baptisterium
Nach meinem Besuch der Kuppel bin ich eigentlich nicht mehr wild aufs Treppensteigen, aber vor Giottos Campanile wartet gerade kein Mensch. Also schnell wieder das Ticket gezückt und rein. Weitere 414 Stufen schnaufe ich hoch bis zur Spitze des 122 Meter hohen Glockenturms. Doch es lohnt sich. Nicht wegen des Kardiotrainings auf den Treppen, sondern weil es einer der besten Foto-Spots in Florenz ist. Vor allem in der zweiten und dritten Etage kannst du großartige Aufnahmen vom Dom machen.
Beim Baptisterium San Giovanni gegenüber vom Haupteingang des Doms habe ich Anfang Februar ebenfalls Glück. Weit und breit kein Mensch. Offenbar will niemand die Taufkirche des Florentiner Doms besichtigen. Das liegt vielleicht daran, dass das beeindruckende Deckenmosaik des Baptisteriums derzeit restauriert wird und es nicht allzu viel zu sehen gibt.
Palazzo Davanzati – mein Geheimtipp in Florenz
Lust auf eine Zeitreise? Dann bist du im Palazzo Davanzati goldrichtig. Er ist mein Geheimtipp für Florenz und in meinen Augen eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Im Palazzo Davanzati kannst du abtauchen in die Vergangenheit und sehen, wie die reichen florentinischen Adelsfamilien zur Zeit der Renaissance lebten. Der Palazzo gleicht einer kleinen Festung und wurde im 14. Jahrhundert von der Familie Davizzi erbaut. 1578 ging er in den Besitz des Bankiers Bernardo Davanzati über. Er ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Wohnhäuser in Florenz. Das Besondere: der Palazzo ist vollständig eingerichtet wie zur Zeit der Renaissance. Auch wenn es sich nicht um die originalen Möbel des Palazzo Davanzati handelt, gibt die Einrichtung faszinierende Einblicke in das damalige Leben der Menschen.
Der Palazzo Davanzati steht nicht auf der Liste der Top-Sehenswürdigkeiten vieler Touristen. Dadurch kannst du ihn in aller Ruhe besichtigen. Durch Zufall überschneidet sich mein Besuch mit einer der kostenfreien Führungen durch den Palazzo. Sie finden normalerweise zweimal am Tag statt und sind auf Italienisch. Wenn du der Sprache ein wenig mächtig bist, nimm unbedingt an der Führung teil. Sie ist wirklich empfehlenswert und du erfährst viele spannende und kuriose Dinge über den Palast und das Leben zur Zeit der Renaissance.
Besonders schön sind die Schlafzimmer auf den einzelnen Etagen, die allesamt mit faszinierenden Fresken bemalt sind und sogar einen eigenen Toilettenbereich besaßen. Vor allem die Stanza della Castellana ist ein echtes Highlight. Die Fresken erzählen über vier Wände verteilt eine mittelalterliche Soap-Opera über eine junge Adelige, die sich in einen Ritter verliebt. Herzschmerz, Intrigen und Tragik – alles ist dabei und am Ende sind fast alle tot. Wie das im Mittelalter nun mal so war.
Capelle Medicee und die Basilica San Lorenzo
Unter den Sehenswürdigkeiten von Florenz, die den Atem stillstehen lassen, ist auch die Kapelle der Medici. Ein prunkvoller Ort, der schon durch seine Größe und Farbenpracht Ehrfurcht einflößt und den Machtanspruch der Medici über den Tod hinaus zementieren sollte. Die gesamte Kapelle ist schmuckvoll mit Marmor und Edelsteinen verziert. Wenn nicht viel los ist, solltest du dich ein paar Minuten auf eine der Bänke setzen und dieses monumentale Bauwerk auf dich wirken lassen. Ein wirklich magischer Ort!
Die Capelle Medicee liegen auf der Rückseite der Basilica San Lorenzo, die in ihrer Schlichtheit gegen die Medici-Grabkapelle abfällt. Die Fassade wurde nie umgesetzt, obwohl ein Entwurf von Michelangelo noch heute als Holzmodell existiert. Allerdings ist der Kreuzgang mit seinem riesigen Orangenbaum eine Oase der Ruhe in Florenz. Und auch das Gewölbe der Alten Sakristei ist sehenswert. Es zeigt über dem Altar eine naturgetreue Darstellung des Sternenhimmels, der sich exakt auf den 4. Juli 1442 um 10:40 Uhr datieren lässt. Sowohl die Capelle Medicee als auch die Basilica San Lorenzo sind in der Firenze Card enthalten.
Kulinarischer Tipp: Casa del Vino
Zur Mittagszeit ist die Casa del Vino proppenvoll, was aber nicht schwer ist. Denn die urige Weinbar von Gianni Migliorini ist winzig und entsprechend schnell drängen sich die Gäste. Dafür ist sie ein authentischer Treffpunkt für die Bewohner des San Lorenzo-Viertels. Drehbuchautoren können sich beim Mittagessen jede Menge Inspiration holen – es ist ein Kommen und Gehen der Stammgäste, ihre Unterhaltungen sind filmreif. Der Service ist freundlich, aber speziell und genauso, wie man ihn sich in einer Weinbar mit vielen Einheimischen vorstellt. Um die Show gut zu genießen, kannst du dir eine Tagliere mit regionalen Wurst- und Käsespezialitäten bestellen, aber auch die Panini sind richtig gut. Ansonsten gibt es noch viele weitere Kleinigkeiten auf der Karte – alles zu sehr günstigen Preisen. Dazu einen der vielen norditalienischen Weine probieren – der Chef empfiehlt passgenau den richtigen.
Casa del Vino, Via dell’Ariento 16 r, Florenz
Piazza della Signora und die Loggia dei Lanzi – zwei Sehenswürdigkeiten im Herzen von Florenz
Wer Florenz besucht, kommt an der Piazza della Signora mit dem Palazzo Vecchio, dem Neptunbrunnen und der Loggia dei Lanzi kaum vorbei. Sie gehört zu den zentralen Plätzen der Stadt und ist das Herz des Centro Storico. Bei meinem ersten Besuch in Florenz war die Piazza della Signora brechend voll. Anfang Februar zeigt sich ein ganz anderes Bild – vor allem in den frühen Morgenstunden. Den Neptunbrunnen, die David-Kopie am Eingang des Palazzo Vecchio und den Stadtlöwen Marzocco habe ich ebenso für mich allein wie die Loggia dei Lanzi.
Die Loggia zählt zu den Sehenswürdigkeiten, die du kostenfrei besuchen kannst. Sie beherbergte früher die Leibgarde von Cosimo I. Heute kannst du in dem offenen Gotikbau Skulpturen zur griechischen Mythologie bewundern. Die Statue, die am stärksten hervorsticht, ist eine Bronze von Perseus, der den abgeschlagenen Kopf der Medusa in der Hand hält.
Florentinischer Glücksbringer: Fontana del Porcellino
Nicht weit entfernt findest du noch eine weitere berühmte Bronzefigur: das Wildschwein mit der glänzenden Nase. Es ist eine der Sehenswürdigkeiten von Florenz, die man leicht übersehen kann. Die Rede ist vom Fontana del Porcellino, einem Brunnen am Mercato Novo. Die Nase des Schweins zu reiben, soll Glück bringen. Dreimal darfst du raten, warum sie so glänzt.
Kulinarischer Tipp: Bistecca alla Fiorentina, Lampredotto und Ribollita
Fleischlastig sei die florentinische Küche, so heißt es. Und obwohl es für Vegetarier immer etwas auf der Speisekarte gibt, stimmt dieses Vorurteil ein wenig. Schuld daran ist das berühmteste Gericht der Stadt: die Bistecca alla Fiorentina. Es ist ein gigantisch großes Steak, das mindestens ein Kilo auf die Waage bringt und regelmäßig zu absurden Situationen in Restaurants führt. Nicht selten bestellt sich ein unbedarfter Tourist ein Steak nach Florentiner Art und schaut mit großen Augen zuerst auf das aufgetischte Fleisch-Monstrum und danach auf seine Rechnung. Gute Wirte warnen deshalb schon bei der Bestellung, dass mindestens zwei Personen nötig sind, um das Steak zu verputzen.
Nichts für Vegetarier ist auch eine weitere Spezialität aus Florenz: das Panino mit Lampredotto. Dabei handelt es sich um den Labmagen vom Rind, der mit weiteren Zutaten in Brühe gekocht wird. Es ist klassisches Street Food, das es beim Trippaio gibt, den Kuttelverkäufern von Florenz. Wenn du kein Fleisch isst, musst du nicht verzagen, denn die florentinische Küche hat mit Ribollita auch einen vegetarischen Klassiker. Dabei handelt es sich um eine Gemüsesuppe, die mit Brot serviert wird.
Palazzo Vecchio und Torre di Arnolfo – ein Highlight am frühen Morgen
Treppen und noch mehr Treppen. Nach meinem Besuch in der Domkuppel und des Campanile bin ich eigentlich nicht mehr scharf auf Treppensteigen. Es sind 223 Stufen bis zur Spitze des Wehrturms des Palazzo Vecchio in 95 Metern Höhe. Sowohl der Arnolfo-Turm mit Aussicht über Florenz als auch der Palast kosten Eintritt, aber beide Sehenswürdigkeiten sind in der Firenze Card enthalten.
Ich habe direkt den ersten Slot für den Aufstieg und bin zu meiner Verwunderung der Einzige, der hoch hinaus will. Ein schönes Gefühl, den ganzen Wachturm aus dem frühen 14. Jahrhundert für mich zu haben. Und der Aufstieg lohnt sich wirklich, denn die Aussicht ist wahrlich spektakulär. Mir hat sie viel besser gefallen als das Panorama vom Dom. Mein Tipp: Wenn das Geld knapp ist oder du nur einmal einen Blick von oben haben möchtest, dann entscheide dich für den Torre Vecchio.
Das Museum im Palazzo ist ebenfalls äußerst sehenswert. Fans der Verfilmung von Dan Browns „Inferno“ kommen dort voll auf ihre Kosten. Tom Hanks und Felcity Jones jagen darin durch das alte Rathaus. Im riesengroßen, prächtigen Saal der 500 kommt es zu einer spektakulären Szene, in der die Auftragskillerin Vayentha durch die Decke kracht.
Natürlich ist auch Dantes angebliche Totenmaske, um die es im Film wie im Buch geht, im Palazzo Vecchio zu sehen. Nicht verpassen solltest du auch die repräsentativen, reich mit Fresken und Gemälden geschmückten Säle im ersten und zweiten Stock. Besonders gefallen haben mir der Saal der Elemente sowie der Geografiesaal mit europäischen Landkarten aus dem 16. Jahrhundert.
Ponte Vecchio – die berühmteste Brücke der Toskana
Kein Florenz-Besuch ist vollständig, ohne die Ponte Vecchio gesehen zu haben. Die mittelalterliche Brücke, die seit 1345 über den Arno führt, ist durch ihre Bebauung einzigartig und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Florenz. Wie angepappte Schachteln wirken die winzigen, bunten Häuschen, die sie schmücken. Früher arbeiteten in den kleinen Geschäften auf der Ponte Vecchio vor allem Metzger, die ihre Fleischabfälle kurzerhand im Fluss entsorgten. Das führte schließlich zu so viel Gestank, dass Cosimo I. per Dekret die Ansiedlung von Goldschmieden durchsetzte. Oberhalb der Geschäfte verläuft übrigens der Vasari-Korridor – ein privater Weg der Medici, der vom Palazzo Vecchio bis zum Palazzo Pitti verläuft.
Den Gang über die Ponte Vecchio finde ich allerdings wenig spektakulär. Stattdessen solltest du lieber zu den benachbarten Brücken – der Ponte Santa Trinità und der Ponte alle Grazie – gehen. Entlang des Ufers und von den Brücken aus hast du tolle Blicke auf die Ponte Vecchio und kannst sie hervorragend fotografieren.
Mehr als nur Clet… coole Street Art in Florenz
Südlich des Arno hat Florenz auch einige wunderschöne Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dort liegt das Stadtviertel Oltrarno, in dem es etwas ursprünglicher und szeniger zugeht. Es ist ein hippes Viertel mit vielen Kunstwerkstätten und kleinen Läden. Der ideale Ort, um den gewaltigen Touristenströmen rund um den Dom und Palazzo Vecchio zu entkommen.
Florenz ist reich an Street Art, auch wenn sie das Stadtbild bei weitem nicht so prägt wie in Palermo oder Neapel. Vor allem in Oltrarno kannst du viele kleine Kunstwerke der Urban Art an Hauswänden entdecken. Auch der französische Künstler und Wahl-Florentiner Clet hat in der Via dell’Olmo sein Studio und einen kleinen Shop. Seit Jahren verschönert er die Verkehrsschilder der Stadt mit anarchisch-witzigen Aufklebern und macht aus ihnen kleine Kunstwerke. Wenn du viel Zeit in Florenz hast, solltest du einmal einen Tag damit verbringen, nicht auf die großen Gebäude und Sehenswürdigkeiten zu schauen. Stattdessen machst du eine alternative Tour durch die Stadt und achtest nur auf die Straßenschilder oder die Street Art an Hauswänden. Du wirst sicherlich viel entdecken.
Sehenswertes auf der Südseite des Arno: Palazzo Pitti und die Giardini di Boboli
Ebenfalls in Oltrarno liegt der wuchtige Palazzo Pitti, in dem gleich mehrere Museen untergebracht sind. Der Eintritt dafür ist mit der Firenze Card abgedeckt. Vor allem die Galleria Palatina ist sehenswert. Hunderte Kunstwerke schmücken die Wände der herrschaftlichen, von Glanz und Gloria völlig überfrachteten Säle. Theoretisch kannst du Stunden darin verbringen, um die Statuen und Gemälde in Ruhe zu entdecken. Ich habe einen schnelleren Gang durch den Palast vorgezogen und stattdessen die Räume als Ganzes auf mich wirken lassen.
Vom Palazzo Pitti aus gelangst du auch in die Boboli-Gärten. Anfang Februar bieten sie noch einen relativ trostlosen Anblick. Spätestens im Frühjahr aber, wenn alles grünt und blüht, zählen sie zu den schönsten Orten in Florenz. Einen besonders guten Blick auf den Palazzo Pitti hast du vom Neptun-Brunnen aus.
Kulinarischer Tipp: Ristorante Logò
Wie so oft in beliebten Städten so liegen auch in Florenz die besten Restaurants etwas außerhalb der größten Touristenströme. Südlich des Arno, ganz in der Nähe des Palazzo Pitti zwischen den Boboli-Gärten und dem Giardino Corsi findest du das Logò Ristorante, das wirklich empfehlenswert ist. In der Küche steht Davide Nigi, der das Restaurant zusammen mit seiner aus Brasilien stammenden Frau Betania Cristina Gomes Pimenta führt. Der Service ist superfreundlich und zuvorkommend – zur Begrüßung gibt es einen Aperitif und kleine Grüße aus der Küche.
Davide Nigi war ursprünglich als Architekt tätig, was man den raffinierten Speisen auch ansieht: sie sind kunstvoll angerichtet, oft wie kleine Bauwerke gestaltet. Schon die Vorspeise mit Jakobsmuschel ist als Starter sehr lecker, aber die Pappardelle mit Kalbsragout, Kaninchen, Leber, Huhn, Steinpilzen und Tonkabohne sind ein echtes Gedicht. Unbedingt bestellen, wenn sie bei deinem Besuch noch auf der Speisekarte sind, die immer mal wieder wechselt und neue Gerichte in den Mittelpunkt stellt. Noch recht neu auf der Karte war bei meinem Besuch die Millefoglie mit Limoncello-Creme, Zitronenstreuseln, Pistazienrochè und Pistazieneis – ein umwerfend köstliches Dessert, das du auf jeden Fall probieren solltest.
Logò Ristorante, Via Romana 80 r, Florenz
Piazza Michelangelo – die Aussichtsterrasse von Florenz
Für Budgetbewusste gibt es auf der Südseite des Arno an einem Berghang einen weiteren Ort, der einen hervorragenden Blick auf Florenz und seine Sehenswürdigkeiten bietet: die Piazza Michelangelo. Der riesige Platz mit der tollen Aussicht ist wahrlich keine Schönheit, aber es ist der perfekte Ort, um den Sonnenuntergang in Florenz zu genießen. Nicht nur für junge Florentiner und Studenten ist es ein beliebter Treffpunkt, um anschließend den ersten Aperitif des Abends zu genießen. Ich kann dir nur empfehlen, ihn zu Fuß zu besuchen – auf dem Weg liegt der Giardino delle Rose, der dich im Frühling zum Entspannen zwischen blühenden Rosen einlädt.
Kulinarischer Tipp: Il Santino
Nicht weit vom Arno-Ufer, im Süden der Stadt ist das Il Santino ein perfekter Stopp für ein leichtes Mittagessen und einen guten Wein. Die Tische sind klein und nichts für große Gruppen, aber dennoch ist es ein guter Ort, um sich von einer Sehenswürdigkeiten-Tour durch Florenz auszuruhen und dabei einen Snack und ein Glas Wein zu genießen. Der Baccalà mantecato, eine Spezialität aus Venedig, schmeckt hier ebenso gut wie in der Serenissmia und die Wurst- und Käseplatten mit einer superleckeren Birnenmarmelade machen auf jeden Fall satt.
Il Santino, Via Santo Spirito 60 r, Florenz
Galleria dell’Accademia – wo der echte David steht
Die Galleria dell’Accademia zählt auch zu den beliebteren Sehenswürdigkeiten von Florenz und das aus einem einzigen Grund: die Original-Statue des David von Michelangelo steht hier. 1873 wurde sie von der Piazza della Signora in die Galleria dell’Accademia verfrachtet, um sie vor der Witterung zu schützen. Sie ist die große Attraktion, die täglich Tausende in das Museum lockt. Und ja, die Statue ist beeindruckend. Sehenswert in der Accademia ist auch die neue Gipsoteca mit einer unglaublichen Menge an Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde jüngst umgestaltet und im November 2022 neu eröffnet. Aber ich muss gestehen: von allen Museen in Florenz hat mich die Galleria dell’Accademia am wenigsten gepackt.
Basilica Santa Croce – Sightseeing und Fußball an der Grabstätte großer Künstler
Im Stadtviertel Santa Croce kannst du das authentische Florenz abseits der Touristenströme erleben. Herzstück des Viertels ist die sehenswerte Basilica Santa Croce, die mit ihrer Marmorfassade wie eine kleine Ausgabe des Doms wirkt. Santa Croce ist vor allem als Grabstätte der großen Künstler bekannt geworden. Michelangelo, Macchiavelli und Galileo Galilei ruhen hier ebenso wie Gioacchino Rossini. Zudem haben eine Reihe reicher Patrizierfamilien ihre Kapellen im Kirchenkomplex.
Auf dem Vorplatz der Basilica Santa Croce spielen Kinder und Erwachsene oft Fußball. Das wird nicht nur geduldet, sondern hat einen bestimmten Grund: jedes Jahr am 24. Juni findet auf der Piazza der Calcio Storico statt – ein historisches und sehr brutales Fußballspiel, das aber mehr an eine Mischung aus Rugby, Boxen und Ringen als an Fußball erinnert. Vier Mannschaften aus den alten Stadtteilen treten in historischen Kostümen gegeneinander an. Fast alles ist erlaubt. Und es gilt: der Stärkere gewinnt, notfalls mit der Faust.
Kulinarischer Tipp: Ristorante Adagio
Nicht weit entfernt von der Basilica Santa Croce kannst du im Ristorante Adagio sehr gut essen. Das kleine Restaurant hat eine übersichtliche Karte, die aber rundum empfehlenswert ist. Slow Food Presidi gehören zu den Zutaten, die zum Einsatz kommen. Eine spannende Kombination von Aromen ist die Terrine, die mit Kirschen gefüllt und mit Balsamico abgerundet ist. Auch der Baccalà in Kartoffelkruste mit Kichererbsenpüree ist fantastisch. Und als Pistazienfan hat mich das Pistazien-Törtchen begeistert. Es wird mit einer Ricottacreme serviert, die mit Zitrusfrüchten aromatisiert ist.
Adagio, Via dei Macci 79 r, Florenz
Mercato Centrale – Highlight für Foodies mitten in Florenz
Foodies lockt nicht nur die Genussmesse Pitti Taste Anfang des Jahres nach Florenz. Auch ein Besuch des Mercato Centrale ist Pflichtfür Fans italienischer und toskanischer Spezialitäten. Der Lebensmittelmarkt hat von Obst und Gemüse, über Käse- und Wurstwaren, Fleisch und Fisch bis zu regionalen Produkten wirklich viel zu bieten. Und das zu moderaten Preisen. Wenn du nichts kaufen willst, solltest du trotzdem einmal durch die Markthalle streifen – allein schon, um die besondere Atmosphäre aufzusaugen.
Kulinarischer Tipp: Sbriciolona
Die Sbriciolona ist eine besondere Wurst, die aus Florenz stammt. Sie wird aus ausgewählten Teilen des Schweins wie Speck, Backe und Schulter gemacht, die zu Hackfleisch verarbeitet und kräftig mit Fenchel gewürzt werden. Sie reift nur wenige Wochen und hat eine weiche, krümelnde Konsistenz. Daher auch der Name: Sbriciolare bedeutet ‚zerkrümeln‘ auf Italienisch. Reift sie länger, wird sie zur bekannteren Finocchiona. Sbriciolona kannst du am besten bei den Metzgern im Mercato Centrale kaufen.
Was es sonst noch in Florenz zu sehen gibt
Meine Tipps für Sehenswürdigkeiten in Florenz decken natürlich nur einen Bruchteil der wunderschönen Orte und Highlights ab, die du in der Stadt entdecken kannst. Ungewöhnlich ist zum Beispiel auch ein Besuch im Museo degli Innocenti, das mit einem tollen Konzept die bewegende Geschichte florentinischer Findelkinder erzählt. Richtig toll ist zudem ein Besuch in der alten Synagoge, deren Inneres ein Stilmix aus hebräischen, maurischen und italienischen Elementen schmückt. Ebenfalls sehenswert sind die Kirchen San Salvatore in Ognissanti und die Chiesa Santa Maria Novella.
Rund um die Piazza della Repubblica im Herzen der Altstadt von Florenz findest du auch noch viele weitere historische Sehenswürdigkeiten wie den Palazzo Strozzi. Dort solltest du einmal am Canto dei Diavoli nach einem kleinen Teufelsfigürchen an den Hausfassaden Ausschau halten. Und an der Piazza dei Ciompi kannst du nicht nur die mittelalterliche Loggia del Pesce bestaunen, sondern auf dem florentinischen Flohmarkt nach Schnäppchen stöbern.
Florenz – ist es Liebe auf den zweiten Blick?
Florenz ist eine spannende Stadt für Kunstliebhaber und hat neben unzähligen Sehenswürdigkeiten auch kulinarisch viel zu bieten. Doch weshalb hat mich Florenz damals bei meinem ersten Aufenthalt nicht so begeistert, wie ich erwartet hatte? Mittlerweile habe ich eine Antwort gefunden und ein wenig Frieden mit der Stadt gemacht. Mein längerer Besuch im Februar hat dabei geholfen – allein schon, weil zum Jahresbeginn nur ein Bruchteil der Touristenmassen in der Stadt unterwegs sind. Das hat mir die nötige Ruhe gegeben, um die Wow-Momente zu genießen. Auch die Street Art in Florenz ist wirklich sehenswert.
Doch Florenz ist mir insgesamt zu aufgeräumt, zu sehr aus einem Guss. Alles ist sehr herausgeputzt. Mir fehlen die Gegensätze im Stadtbild, die in süditalienischen Städten stärker zu spüren sind. Egal ob gesellschaftlich oder architektonisch – zwischen Palermo und Rom spiegeln sich diese viel stärker in den Bauwerken als in Florenz. Was nicht heißen soll, dass Florenz keine sozialen Gegensätze hat. Die Stadt kehrt diese aber stärker unter eine schillernde Oberfläche. In vielen mittel- und süditalienischen Städten wäre dies gar nicht möglich. Zu meinen Lieblingsstädten in Italien wird Florenz vielleicht nie zählen, doch allein wegen der vielen Kulturschätze und imposanten Sehenswürdigkeiten lohnt sich ein längerer Besuch in Florenz auf jeden Fall.
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