Vanillekipferl sind für mich sowas wie die Essenz von Weihnachten. Kaum ein anderes Gebäck ist so fest mit der festlichen Jahreszeit verbunden. Mit Ausnahme der Zimtsterne vielleicht. In der Weihnachtsbäckerei gehören sie mit ihrem feinen Aroma von Vanille zum Pflichtprogramm. Wer Vanillekipferl backen möchte, stellt aber schnell fest: Es gibt nicht nur ein Rezept, es gibt Dutzende. Ein besonders leckeres stelle ich dir heute vor.
Oft unterscheiden sich die Rezepte nur in winzigen Details. Mal werden Mandeln, mal Haselnüsse oder gar Walnüsse für das Weihnachtsgebäck verwendet. Der österreichische Gourmetkoch Bernie Rieder hat gleich mehrere Zubereitungsarten in seinem Buch „Süße Österreichische Küche Reloaded“ zusammengetragen. Für meine Back-Session habe ich die Kipferl seiner Tante Helga ausprobiert.
Sie nimmt Haselnüsse für den Teig. Allerdings habe ich das Rezept ein wenig abgewandelt. Du kannst das auch: Zum Beispiel indem du Walnüsse verwendest oder dem Teig noch eine kleine Prise Zimt beimischt.
Da du für die Vanillekipferl einen Mürbeteig zubereitest, musst du unbedingt darauf achten, dass die Zutaten gut gekühlt sind. Bernie Rieder benutzt zwar Butter bei Zimmertemperatur, doch wenn du den Teig per Hand knetest, wird sie ohnehin schnell warm.
Wichtig für den Geschmack ist auch, dass du keinen Vanillezucker aus der Tüte nimmst, sondern für die Vanillekipferl frische Vanille verarbeitest. Für den selbstgemachten Vanillezucker gibst du einfach 400 Gramm Zucker und zwei Vanilleschoten in den Mixer und zerkleinerst beide darin ganz fein. Den Unterschied wirst du sofort bemerken, denn mit dem selbstgemachten Vanillezucker schmeckt das Gebäck viel intensiver!
Eine Keksdose musst du übrigens für die Weihnachtsplätzchen gar nicht erst bereit stellen. Ich garantiere dir: Der Teller mit den Kipferln ist ratzfatz bis auf den letzten Krümel ruckzuck leer gegessen. So ist das eben mit den beliebtesten Weihnachtsplätzchen!
Vanillekipferl – das klassische Weihnachtsgebäck
Zutaten
Für den Teig
- 150 g Mehl
- 40 g Puderzucker
- 125 g Butter
- 40 g Haselnüsse gemahlen
- 10 g Vanillezucker
Zum Bestäuben
- 80 g Puderzucker
- 4 EL Vanillezucker
Zubereitung
- Auf die gesäuberte Arbeitsfläche das Mehl sieben und eine kleine Mulde in die Mitte drücken.
- In die Mulde zunächst den Puderzucker sieben. Dann die Butter als kleine Flocken darauf verteilen. Dies gelingt dir am besten mit kalter Butter und einer Reibe. Nur: Lass dir nicht zu viel Zeit, sonst wird die Butter in der Hand eine sehr glitschige Angelegenheit.
- Jetzt noch die gemahlenen Haselnüsse und den frischen Vanillezucker auf die Butterflocken geben und dann alles über mehrere Minuten zu einem glatten Teig kneten. Den Teig im Kühlschrank eine Stunde ruhen lassen.
- Bevor du den Teig aus dem Kühlschrank holst, den Backofen auf 200 Grad vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig vierteln und jedes Stück zu dünnen Rollen formen. Sie sollten ungefähr den Durchmesser eines kleinen Fingers haben.
- Die Rollen im Abstand von jeweils 5 cm durchschneiden. Aus jedem Teigstück einen Halbmond formen und diesen auf das Backblech geben. Die Kipferl mit einer Teigkarte oder einem breiten Messer vorsichtig andrücken, damit diese gleichmäßig aussehen.
- Im Backofen für 8-10 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
- In der Zwischenzeit 80 Gramm Puderzucker fein sieben und mit 4 EL Vanillezucker vermengen.
- Sobald die Kipferl aus dem Ofen kommen, musst du sie sofort bestäuben. Ganz, ganz wichtig: Nimm sie sofort vom Blech, lege sie aber nicht auf einen Teller, sondern auf ein Backgitter und bestäube sie dort. Dadurch vermeidest du, dass sich unter den Vanillekipferln Kondenswasser bildet und der Puderzucker darauf zu einer klebrigen Sauce wird.
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