Den ganzen Tag nur Schlemmen? Für viele gilt die Anuga als ein Schlaraffenland. Köstlichkeiten probieren, von morgens bis abends. Das wird vor allem in TV-Berichten zur Lebensmittel-Fachmesse immer wieder betont. Dass man sich vor allem die Füße platt läuft, erwähnt keiner! 7000 Aussteller aus 108 Ländern verteilen sich über die Fläche der Kölner Messe. Eine ungeheure Dimension, in der Gedrängel trotzdem an der Tagesordnung ist. Denn schließlich wälzen sich 160.000 Besucher bei der Anuga 2015 vom 10. – 14. Oktober 2015 durch die Gänge.
Von Feinkost bis Convenience Food, über Getränke und Öle, fair gehandeltes und halales Essen: nahezu jedes Segment des weltweiten Lebensmittelmarktes deckt die Anuga 2015 ab. Die Messe ist nicht nur der Ort, an dem die nächsten Big Deals geschlossen werden, sondern die Fachbesucher informieren sich über Trends der Branche. Diese könnten nicht unterschiedlicher ausfallen. Während auf der einen Seite Health Food und alternative Lebensstile wie Veganismus an das Gesundheitsbewusstsein appelieren, sehen die Insider für die Zukunft einen Boom des Convenience Food. Vorgefertigtes Essen. Das Grauen eines jeden Kochs, aber der Heilige Gral der Gestressten einer durchgetakteten Gesellschaft, in der das Essen eher lästige Pflicht als Passion ist.
Griechenland ist in diesem Jahr das Partnerland der Anuga und gefühlt haben die hellenischen Aussteller nur Oliven (in allen Variationen) und Öl im Gepäck. Hier und dort einmal ein Stück Brot getunkt oder eine Olive probiert, fast alles lecker. Da nehme ich mir gleich vor, künftig öfter mal das Olivenöl zu wechseln. Mein persönlicher Trend geht zum Zweitöl… Etwas weiter, bei den Amerikanern, kann man Pommes probieren, die unter dem sympathischen Namen HTF alias High-Tech-Fries angepriesen werden: dehydrierte Fritten, die nicht vor der Auslieferung, sondern erst beim Kunden frittiert werden.
Gekostet und dann weiter zu dem, was der Höhepunkt der Anuga ist: die Stände der Italiener! Dass von insgesamt 7000 Ausstellern der Anuga 1000 aus Italien kommen, zeigt deutlich, wo das kulinarische Herz der Welt schlägt. Die Italian Trade Agency stellt auf über 3000 Quadratmetern Spezialitäten und Köstlichkeiten vor, von den Alpen bis Sizilien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem üppigen kulinarischen Angebot der süditalienischen Regionen Apulien, Calabrien, Sizilien und Kampanien, deren Produkte bei einer tollen Kochshow vorgestellt werden. Jeweils vier Gänge mit regionalen Spezialitäten servieren die Köche jeden Tag und verraten während der Zubereitung jede Menge Tipps und Tricks für gutes Gelingen in der Küche und über die Herkunft der Lebensmittel. Am Ende der Show ist man nicht nur pappsatt, sondern um einiges schlauer!
Mit vollem Bauch, bleischweren Füßen, die auf der Anuga unzählige Kilometer zurückgelegt haben, und einer Menge Inspiration zum Kochen geht es vorerst zurück in die eigene Küche. Die nächste Lebensmittelmesse kommt bestimmt!
- Parmaschinken unterschiedlicher Hersteller
- Viele Hintergrundinfos zu Lebensmitteln und ihrer Verarbeitung gab es bei der italienischen Kochshow
- Capocollo mit Burratina und sonnengetrockneten Tomaten
- Köche in Aktion bei der italienischen Kochshow auf der Anuga 2015
- Maccheroni mit Auberginen
- Anuga 2015 – eine Welt voll Lebensmittel
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