Unter den Köchen Europas gehört Yotam Ottolenghi zu den absoluten Superstars. Seine Kochbücher sind Kult und prall gefüllt mit tollen Rezepten. Obwohl ich schon vor einigen Jahren sein „Jerusalem“-Kochbuch geschenkt bekam, koche ich immer noch sehr gerne daraus. Zu den Top-Favoriten aus „Jerusalem“ gehört das Graupenrisotto mit mariniertem Schafskäse. Es hat nicht nur so manchen Besuch zu Begeisterungsstürmen gebracht, sondern ist oft der gemeinsame Nenner, wenn es um die Frage geht: Was kochen wir heute?
In London führt Yotam Ottolenghi gleich mehrere Restaurants, darunter das Nopi, dem er ein eigenes Kochbuch gewidmet hat. Aufgewachsen ist der Sohn eines Italieners und einer Deutsch-Israelin in Jerusalem. Zusammen mit seinem palästinensisch-stämmigen Geschäftspartner Sami Tamimi hat Ottolenghi die Küche „Jerusalems“ erforscht und ihre multikulturellen Gerichte festgehalten. Die Rezepte zeigen dabei, wie gering die Unterschiede zwischen Arabern, Juden und Christen im Grunde sind, wenn es um das kulinarische Erbe geht.
Das Graupenrisotto mit Feta ist quasi unser Besuchs-Klassiker. Nicht nur, weil es wirklich toll schmeckt und etwas für die Vegetarier ist, die – warum auch immer – befürchten, es gäbe bei uns nur Fleisch. Es lässt sich auch prima vorbereiten, so dass beim Kochen genug Zeit zum Schnacken bei einem Glas Wein bleibt.
Ottolenghis Rezept haben wir in den letzten Jahren nach und nach etwas angepasst. Zum einen geben wir zum Beispiel etwas mehr Thymian und Zitrone in das Risotto. Außerdem marinieren wir den Feta in Schwarzkümmel, während Ottolenghi normale Kümmelsamen verwendet. Der Schwarzkümmel passt aber eindeutig besser und gibt dem Graupenrisotto eine zusätzliche Geschmacksnote.
Graupenrisotto mit mariniertem Schafskäse
Zutaten
- 2 EL Schwarzkümmel
- 400 g Feta
- 90 ml Olivenöl extra vergine, beste Qualität
- 2 Stangen Sellerie klein
- 2 Schalotten
- 4 Zehen Knoblauch
- 1 ½ Zitronen Bio-Qualität
- 200 g Perlgraupen mittel
- 30 g Butter
- 400 g Tomatenstücke aus der Dose
- 300 g passierte Tomaten
- ½ TL Paprikapulver mild
- ¼ TL Chiliflocken
- 700 ml Gemüsebrühe
- 1 Bund Thymian
- 1 Blatt Lorbeer
- Salz
- 3 EL Oregano frisch
Zubereitung
- Die Schwarzkümmelsamen in einer beschichteten Pfanne für ein paar Minuten rösten. Aufpassen, dass sie nicht anbrennen! Danach die Samen im Mörser grob zerstoßen, 60 ml bestes Olivenöl angießen und verrühren. Den Feta in ca. 2 cm große Stücke schneiden und in eine Schale geben. Die Marinade darübergießen und gut umrühren.
- Den Sellerie und die Schalotten in ca. 4 mm große Würfel schneiden, den Knoblauch in 2 mm große Würfelchen schneiden. Die Zitronen schälen und dabei darauf achten, nicht das Weiße der Schale mit abzuschälen. Die Zitronenschale in grobe Streifen schneiden. Die Perlgraupen unter kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen.
- In einem breiten Topf die Butter und 2 EL Olivenöl erhitzen und den Sellerie, die Schalotten sowie den Knoblauch bei niedriger Hitze für etwa 5 Minuten anschwitzen. Gelegentlich umrühren.
- Die Graupen, die Tomatenstücke und die passierten Tomaten, das Paprikapulver, die Chiliflocken sowie die Gemüsebrühe hinzugeben und alles gut umrühren. Die Zitronenschale, die Thymianstangen sowie das Lorbeerblatt hinzufügen, alles salzen und nochmal gut umrühren. Alles zum Kochen bringen, die Hitze reduzieren und auf niedriger Stufe ca. 45 Minuten köcheln lassen. Regelmäßig umrühren, damit sie nicht anbrennen! Die Graupen sind fertig, wenn sie weich sind (notfalls noch etwas Wasser angießen) und die Flüssigkeit fast aufgesogen ist.
- In der Zwischenzeit die Oreganoblättchen zupfen und – falls sie sehr groß sind – klein schneiden.
- Wenn das Risotto fertig ist, das Lorbeerblatt entfernen sowie die Thymianzweige, die auf den ersten Blick ins Auge fallen. Nochmal mit Salz abschmecken. Jeweils eine Portion Risotto auf die Teller geben, den marinierten Feta darauf verteilen und mit dem Oregano bestreuen.
Betty
Habe dieses Rezept am Wochenende genau so nachgekocht und es wurde als exzellent eingestuft. Danke für dieses tolle Rezept!
Janneke
Traumhaft lecker! Sehr aromatisch. Mein Freund liebt es auch!