Wer denkt, Kekse seien nur etwas für Weihnachten, der irrt. Ein Gang zum erstbesten Bäcker in Italien beweist: süßes Gebäck zum Naschen ist das ganze Jahr über angesagt. Unzählige Kekse findest du in den Auslagen von Bäckereien und Konditoreien. Ein leckeres wie einfaches Gebäck zum Kaffee am Morgen oder für zwischendurch sind die Affogagatti. Das Rezept stammt aus der apulischen Stadt Lecce.

Mitten im Salento liegt Lecce, eine echte Prachtstadt und Perle barocker Baukunst, über die du in meinem Lecce-Reisebericht mehr lesen kannst. Aber nicht nur das wunderschöne Centro Storico lockt jedes Jahr unzählige Touristen in den südlichsten Zipfel Apuliens, sondern auch das kulinarische Angebot der apulischen Stadt.
Affogagatti – traditionelles Gebäck aus dem Salento
Neben guten Restaurants findest du in Lecce auch viele kleine Bistros, die lokales Street Food wie die Puccia, leckere gefüllte Teigtaschen, anbieten. Und natürlich ist keine süditalienische Stadt ohne eine gute Auswahl an Süßigkeiten denkbar. Die traditionellen Lecceser Kekse Affogagatti stehen heute allerdings kaum noch auf den Dessertkarten. Leider bieten sie auch immer weniger Bäckereien an. Doch sie gehören zum authentischen kulinarischen Erbe der Stadt im wunderschönen Salento.
Affogagatti sind sehr schnell gemacht. Der Teig besteht aus den einfachsten Zutaten: Mehl, Zucker, Eier, Butter und ein wenig Milch. Einmal verrührt musst du nur noch kleine Portionen des Teigs zu Spiralen formen und diese backen. Die fertigen Lecceser Kekse überziehst du im Anschluss noch mit einer Zitronenglasur. Du kannst sie entweder mit einer klaren oder weißen Glasur bestreichen – ganz wie du die Affogagatti lieber magst.
Ein kurioser Name für das Gebäck aus Lecce
Im salentinischen Dialekt findest du die „Affogagatti“ unter „’Nfocagatti“. Beides bedeutet so viel wie „ertränkte Katze“. Seltsame Namen für italienische Kekse sind keine Seltenheit – man denke nur an die „Brutti ma buoni“. Woher allerdings dieser ungewöhnliche und doch etwas morbide Name für die Kekse aus Lecce stammt, darüber kann ich nur rätseln. Meine Vermutung ist, dass es was mit der Art zu tun hat, wie man die Affogagatti isst: getunkt in einen süßen Wein oder in einen Kaffee.

Affogagatti – Gebäck aus Apulien
Zutaten
Für die Kekse
- 50 ml Milch
- 125 g Butter
- 500 g Mehl
- 150 g Zucker
- 3 Eier
- 10 g Backpulver
- 5 g Vanillezucker
Glasur
- 100 g Puderzucker
- Zitronensaft nach Geschmack
- Wasser
Zubereitung
- Die Milch erwärmen und die Butter darin zerlassen. Mehl, Zucker, Eier, Backpulver und Vanillezucker zusammen mit der warmen Butter in eine große Schüssel geben und mit dem Rührbesen grob verquirlen. Die Masse auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen zu einem glatten Teig weiterkneten. Der Teig sollte in etwa die Konsistenz eines weichen Mürbeteigs haben.
- Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und ein Backblech mit etwas Butter einfetten (oder mit einem Backpapier belegen). Vom Teig jeweils eine kleine, etwa golfballgroße Portion abnehmen, diese zu Schlangen rollen und zu ca. 5-6 cm langen Spiralen formen.
- Die Kekse mit ausreichend Abstand nebeneinander auf das Backblech legen und diese für ca. 10-12 Minuten goldgelb backen. Die Kekse aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitterrost vollständig abkühlen lassen.
- Für die Glasur den Puderzucker in eine Schüssel geben, einige Tropfen Zitronensaft hinzugeben und dann tropfenweise Wasser hinzufügen, bis die Mischung cremig ist. Die Affogagatti jeweils mit ein wenig Glasur bestreichen und einige Stunden trocknen lassen.




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