Mitte März gibt es im persischen Kalender ein besonders wichtiges Ereignis: Nouruz, das persische Neujahrsfest. Anders als in Europa feiert man im Iran und in vielen Ländern in der Region den Jahreswechsel nicht an Silvester. Stattdessen ist es der astronomische Frühlingsbeginn, der den Beginn des neuen Jahrs markiert. Und wie so oft in der fantastischen Küche des Irans kommen zu diesem wichtigen Fest jede Menge traditionelle Gerichte auf den Tisch. Eine besonders leckere Spezialität ist Ranginak – ein köstliches Datteldessert, für das ich dir das Rezept vorstelle.
Nouruz richtet sich nach dem Sonnenkalender und fällt meist auf einen Tag zwischen dem 19. und 21. März. Das Fest reicht Jahrtausende zurück und stammt noch aus vorislamischer Zeit. Einer der besonderen Momente ist der Feuersprung, bei dem die Menschen über ein offenes Feuer springen, um damit symbolisch ihren Körper und die Seele zu reinigen. Seit 2009 gehört Nouruz zum geschützten immateriellen Welterbe der UNESCO. Gefeiert wird es natürlich nicht nur im Iran und den Ländern des Mittleren Ostens, sondern auch in Deutschland finden große Feiern zum persischen Neujahr statt.
Ranginak – ein Dessert zu Nouruz
Wie bei allen iranischen Festen spielt Essen eine wichtige Rolle. An Nouruz werden die herrlichsten Speisen und Gerichte aufgetischt – von herzhaft bis süß. Wenn du zu Hause mitfeiern und ein wahnsinnig leckeres Dessert aus dem Iran ausprobieren möchtest, dann bereite Ranginak zu. Das Rezept ist unglaublich einfach und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es schmeckt köstlich und sieht noch toller aus!
Ranginak (auf Farsi رنگینک) bedeutet farbig und stammt aus Schiras im Süden des Iran. Es ist ein Dessert mit langer Geschichte, von dem schon im 17. Jahrhundert der Nahost-Reisende Sir Jean Chardin berichtete.
Zwischen Schiras und Dschahrom liegt eines der wichtigsten Anbaugebiete für Datteln. Die iranischen Datteln sind besonders schmackhaft, herrlich weich und gehen auch ohne zusätzliche Zutaten als Dessert durch. Für Ranginak füllst du sie mit Walnüssen. Danach überziehst du sie mit einer Creme aus geröstetem Mehl, das mit Zimt und Kardamom aromatisiert wird. Zum Schluss streust du noch gehackte Pistazien darüber und schnell wird klar, warum Ranginak mit „farbig“ übersetzt wird: Die Süßspeise strahlt im leuchtenden Grün der Pistazien – einfach wunderbar!
Ranginak – persisches Datteldessert
Zutaten
- 100 g Walnusskerne
- 600 g Datteln
- 300 g Mehl
- 220-250 ml Sonnenblumenöl
- 1 ½ TL Zimt gemahlen
- ½ TL Kardamom gemahlen
- 30 g Puderzucker
- 80 g Pistazien gehackt
Zubereitung
- Die Walnüsse halbieren und in einer beschichteten Pfanne für 5 Minuten anrösten, bis sie duften. Dabei die Pfanne mehrmals schütteln, damit die Walnüsse nicht anbrennen.
- Die Datteln entsteinen und mit Walnüssen füllen. Siehe Tipp!
- In einer hohen, beschichteten Pfanne das Mehl bei mittlerer Hitze unter stetigem Rühren für 10-15 Minuten goldgelb rösten. Wenn das Mehl duftet, nach und nach das Sonnenblumenöl in einem dünnen Strahl angießen und verrühren. Die Hitze ein wenig reduzieren und die Mehlschwitze unter stetigem Rühren für ca. 5 Minuten bräunen.
- Die Hitze auf ein Minimum reduzieren. Den Zimt, Kardamom und Puderzucker über die Mehlschwitze streuen und alles zu einer glatten Masse verrühren. Die Pfanne vom Herd nehmen.
- Einen Löffel der Mehlschwitze auf einer Servierplatte verstreichen. Die Datteln darauf eng aneinanderlegen. Anschließend die restliche Mehlschwitze über die Datteln geben und darauf glattstreichen. Das fertige Ranginak mit den gehackten Pistazien bestreuen und auskühlen lassen.
Nazanin
Wow Torsten, ganz Toll zusammengefasst und geschrieben !!!!!!!!
Danke schön!