Mit etwas mehr als 50 Rezepten kann „Loretta kocht italienisch“ natürlich kein vollumfängliches Kochbuch über die italienische Küche sein. Stattdessen bietet das Buch einen Rundumschlag mit Toskana-Schwerpunkt und versucht dabei die üblichen Klassiker nach Möglichkeit zu umgehen. Wie das aussieht? Statt Bruschetta mit Tomate kommt im Buch Brot mit Schwarzkohl auf den Tisch, statt Panzanella lieber ein maremmanisches Acquacotta dei Butteri.
Abwechslungsreich sind die Fleischgerichte, die vom Kaninchen bis zum Wildschwein reichen und dabei regionale Spezialitäten wie den Buglione ebenso abdecken wie die für Latium typische Porchetta. Pasta-Fans freuen sich über ein Rezept, das die Zubereitung der in der Gegend rund um Montepulciano beliebten Picci erklärt. Alles übersichtlich erklärt und kein Rezept zu kompliziert.
Doch „Loretta kocht echt italienisch“ will nicht nur ein Kochbuch sein – was die wenigen Rezepte erklärt. Es erzählt auch Lorettas Geschichte, ist ein Rückblick in die Traditionen und die Vergangenheit der ländlichen Toskana, die die Köchin in ihrer Kindheit erlebt hat. Die vielen Ausflüge in die Vergangenheit und die Fotos aus der Toskana reichern das Buch mit jeder Menge Lokalkolorit an. Ergänzt werden sie mit Hintergründen zu den Produkten der mittelitalienischen Region.
Ein an sich schönes Buch, das aber nicht jeden überzeugen dürfte. Wer richtig tief in die Küche Italiens einsteigen will oder sich dort bereits bestens auskennt, dürfte nicht allzu viel Anregungen aus dem Buch mitnehmen – auch wenn „Loretta kocht echt italienisch“ insgesamt sehr schön aufgemacht ist. Einsteiger jedoch oder Toskana-Sehnsüchtige, die sich durch einige Spezialitäten der Region kochen möchten, führt das Buch durch die gerade bei Deutschen so beliebte Gegend Italiens. Um die italienische Küche zu entdecken, dafür lohnt sich in jedem Fall das Buch.
Loretta Petti
„Loretta kocht echt italienisch“
(Hädecke)
ISBN 978-3-7750-0777-1, 240 Seiten, € 32,00
Schreibe einen Kommentar