Ich hasse Rote Bete! Dachte ich zumindest. Besonders begeistert war ich also nicht, dass das Wurzelgemüse auf meiner Ackerparzelle zur Bepflanzung gehörte. Nachhaltig ist aber, wenn man nutzt, was da ist und so machte ich mich auf die Suche nach Rezepten. Mit dem Carpaccio von Rote Bete und Zucchini habe ich eine köstliche Vorspeise gefunden, die tatsächlich meine jahrelange Abneigung gegen Rote Bete beendet hat. Das Antipasto ist eine echte Delikatesse!
Bei Rote Bete gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder man mag sie oder man hasst sie. Dazwischen gibt es nichts. Wenn ich bislang an rote Bete dachte, hatte ich nur das grässlich eingelegte Wurzelgemüse vor Augen, das ich schon als Kind nicht mochte. Dass ich eines Tages nochmal zum Fan des süßlich-erdigen Gemüses werde, hätte ich nie gedacht.
In der Rückschau kann ich nur empfehlen, sich trotz der vermeintlich tiefsitzenden Abneigung an die roten Rüben zu wagen. Im Rezept für das Rote-Beete-Zucchini-Carpaccio kommen jedenfalls so viele spannende Geschmacksnuancen zusammen, dass Gourmets ihre wahre Freude haben. Die nussigen Akzente der Zucchini und Pinienkerne, die erfrischende Säure des Dressings, der süß-erdigen Geschmack der Roten Bete und der würzige, leicht rauchige Scamorza. Ein echtes kulinarisches Gedicht!
Fast eine Woche lang stand das Carpaccio jeden Abend bei uns feldfrisch auf dem Tisch. Sattgegessen habe ich mich daran noch lange nicht. Ich habe ja auch viele Jahre der Abneigung wieder gut zu machen, oder?!
Vorspeise: Rote Bete und Zucchini Carpaccio
Zutaten
- 1 Zucchini
- 60 g Pinienkerne
- 1-2 Rote Bete je nach Größe
- 50 ml Olivenöl extra vergine, beste Qualität
- ½ Zitrone
- 1 TL Dijon-Senf
- Pfeffer
- Salz
- 100 g Scamorza
Zubereitung
- Die Rote Bete ungeschält in kaltem Wasser zum Kochen bringen und für ca. 40 Minuten gar köcheln. Mit kaltem Wasser abschrecken und die Schale der Roten Bete mit einem Küchenpapier abreiben.
- Während die Rote Bete kocht, die Zucchini in hauchdünne Scheiben schneiden und überlappend auf einem großen Servierteller legen. Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze und ohne Zugabe von Öl oder Fett anrösten bis sie duften. Die Pinienkerne kurz abkühlen lassen und dann die Hälfte über den aufgeschnittenen Zucchinischeiben verteilen.
- Das Olivenöl, den Saft von einer halben Zitrone und den Dijon-Senf miteinander verrühren. Pfeffern, salzen und die Zucchinischeiben mit der Hälfte des Dressings beträufeln. Die Zucchinischeiben für ca. 30 Minuten im Kühlschrank marinieren lassen.
- Wenn die Rote Bete gar und ein wenig abgekühlt ist, diese in hauchdünne Scheiben schneiden und diese gleichmäßig auf den Zucchinischeiben verteilen. Den Scamorza ebenfalls in dünne Scheiben schneiden und auch auf dem Teller verteilen. Die übrigen Pinienkerne auf dem Carpaccio verstreuen. Das restliche Dressing nochmals gut umrühren und das servierfertige Carpaccio damit beträufeln.
Du magst die Rote Bete noch puristischer? Dann koche sie einfach, schneide sie in Scheiben und beträufle sie einfach mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer. Auch etwas Knoblauch kannst du noch darüber pressen. Es ist ebenfalls ein tolles vegetarisches Antipasto mit Rote Beete.
Sylvia Leonhardt
Bei uns steht eine Variante fast täglich als Vor – oder sogar als Hauptspeise auf dem Tisch
(und alle incl Kinder u Nichtvegetarier sind hellauf begeistert) :
Wir köcheln die rote Bete keinesfalls(!)) zuvor, sondern reiben sie mit sehr feinem Hobel direkt als Carpaccio oder über unseren Rucola -Tomatensalat mit zusätzlich gehobelten Egerlingen (braune Champignons ;)
Anstelle des Scarmorza grillen wir Scheibchen (~ 6mm) vom Ziegencamenbert leicht. (Alternativ dazu eignet sich auch gehobelter milder, fester Ziegenkäse.)
Wir verfeinern ebenfalls mit gerösteten Pinienkernen (als preiswertere Variante sind auch Sonnenblumenkerne geeignet , auch kürbiskerne)
Unser Dressing basiert auf einer frischgepresstem Orangen mit größerem Spritzer Limone, (Koriander)salz, Raps- u Olivenöl sowie gemahlenem schw. Pfeffer.
EIN TRÄUMCHEN ZUM DAHINSCHMELZEN mit absolutem SUCHTPOTENZIAL!
BON APETIT !!!
Torsten
Hallo Sylvia,
das klingt auch sehr lecker!
Liebe Grüße
Torsten