In meinem Reiseführer über Bari habe ich dir die apulische Spezialität schon einmal kurz vorgestellt, doch das Rezept für Popizze bin ich dir noch schuldig. Die kleinen frittierten Hefeteigbällchen gehören zu den echten Street-Food-Klassikern in der Hauptstadt von Apulien. Du kannst sie einfach so naschen oder aber zusammen mit einem Tomaten-Kapern-Dip.
Popizze sind ein traditioneller Snack aus der lebhaften süditalienischen Metropole Bari, die mittlerweile in ganz Apulien beliebt sind. Im restlichen Teil der Region sind die frittierten Bällchen aus Pizzateig auch unter dem Namen Pettole bekannt. Aber Baresen schwören natürlich darauf, dass die herzhaften Teigbällchen nirgendwo so gut schmecken wie in Bari Vecchia – dem historischen Zentrum der Stadt an der Adria. Oft sind es alteingesessene Nonnas in der Altstadt, die in ihren offenen Küchen in den Gassen die Popizze zubereiten. Auf diese Weise verdienen sie sich ein kleines Zubrot. Die Popizze sind vor allem im Herbst und Winter bei hungrigen Baresen wie vorbeischlendernden Touristen genauso beliebt wie die Orecchiette-Nudeln, die die fleißigen Damen ebenso emsig das Jahr über zubereiten.
In Bari isst du Popizze aber nicht nur zwischendurch als Street Food. In Restaurants gehören die Hefeteigbällchen oft zum begleitenden Brotkorb des Pane e Coperto. Während du in der Trattoria oder Osteria in Ruhe dein Menü zusammenstellst, kannst du schon die erste traditionelle Spezialität aus Bari genießen.
Und Popizze sind wirklich unglaublich lecker. Die kleinen Kugeln aus frittiertem Hefeteig sind außen herrlich knusprig und innen wunderbar weich. Der Teig ist schnell gemacht, braucht aber ein paar Stunden zum Gehen. In dieser Zeit verdoppelt er nahezu sein Volumen. Danach musst du nur noch das Öl erhitzen und darin löffelweise kleine Portionen des Teigs frittieren. Über die Popizze gibst du anschließend eine kleine Prise Salz. Dann kannst du sie direkt mit oder ohne den Tomaten-Kapern-Dip genießen. Wenn du die Popizze lieber süß bevorzugst, kannst du sie auch mit ein wenig Puderzucker bestreuen.
Das Rezept für baresische Popizze bzw. apulische Pettole wurde früher vor allem an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern hervorgeholt. Mittlerweile sind die Teigbällchen aber so beliebt, dass sie das ganze Jahr über als Stuzzichino in Bars oder Street Food angeboten werden.
Popizze – Street Food aus Apulien
Zutaten
Für die Teigbällchen
- 4 g Hefe
- 400 g Mehl
- 8 g Salz
- 1 EL Olivenöl
- 0,7 l Erdnussöl
Für den Tomaten-Dip
- 1 Dose Tomaten ohne Schale
- 15 g Kapern in Salz
- schwarzer Pfeffer
Zubereitung
- Die Hefe zerbröseln und in einer sehr großen Schüssel in 360 ml lauwarmes Wasser auflösen. Das Mehl darüberstreuen und mit der Hand oder in der Küchenmaschine für 5 Minuten zu einem homogenen Teig verarbeiten. Das Salz und 1 EL Olivenöl hinzufügen, den Teig weitere 3-5 Minuten schlagen. Den Teig mit einer Klarsichtfolie abdecken und an einem warmen Ort für ca. 3 Stunden gehen lassen. Sein Volumen sollte sich ungefähr verdoppelt haben.
- Während der Teig geht, den Dip vorbereiten: Die Kapern 10 Minuten in Wasser entsalzen, herausnehmen und trockentupfen. Tomaten in einem kleinen Topf erhitzen und mit einem Holzlöffel zerkleinern. Die Kapern hinzufügen, die Tomaten kräftig pfeffern und für 2-3 Minuten köcheln lassen. Dann die Sauce vom Herd nehmen und beiseitestellen.
- Wenn der Teig bereit ist, in einem tiefen, nicht zu großen Topf das Erdnussöl auf 180℃ Grad erhitzen. Wenn das Öl die richtige Temperatur hat, mit einem Löffel jeweils ein wenig Teig entnehmen und mit einem zweiten Löffel die Teigportion schnell in das Öl gießen. Den Teig auf diese Weise in kleinen Portionen für jeweils 2-3 Minuten frittieren, bis die Teigbällchen rundum goldgelb sind. Die Bällchen wenden, wenn sie sich nicht von allein im Öl drehen. Nicht zu viele Popizze gleichzeitig frittieren, da die Temperatur des Öls sonst zu stark sinkt.
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