
Bücher mit Rezepten für selbstgemachtes Eis gibt es wie Sand am Meer. Und kaum eins, das wirklich gut ist. Ich persönlich war nie wirklich zufrieden mit der Rezeptauswahl: Entweder verließen sich die Eisbücher nur auf die beliebtesten Klassiker oder meinten, gleich mit den ungewöhnlichsten Eissorten in neue kulinarische Welten aufbrechen zu müssen. Ein Referenzwerk, das eine gute Balance zwischen Standards und Innovation findet? Bislang Fehlanzeige! Das möchte „Die Eis-Bibel“ ändern.
Wer mit dem Titel „Bibel“ um die Ecke kommt, setzt die Messlatte bewusst weit nach oben. Die Eismanufaktur Engert, deren Geschäftsführerin Yüksel Saier in München mehrere Eisdielen betreibt, hat zumindest genug Erfahrung. Seit über 40 Jahren bereitet Engert das kühle Dessert aus Italien zu. Vier Jahrzehnte, in denen sich der Geschmack der Kunden sicherlich gewandelt hat. Rezepte sollten sie also genug kennen.
Doch bevor es in „Die Eis-Bibel“ ans Eingemachte an die Eismaschine geht, steht zunächst einmal Know-how zum Eis und eine Warenkunde auf dem Programm. 40 Seiten Basics zu den wichtigsten Zutaten der Eisherstellung und Equipment bereiten auf die große Aufgabe vor: jene 100 Rezepte zum Nachmachen. Genug Stoff für mehr als einen Sommer.
Ohne sie geht nichts: Grundrezepte für Eis
Essenziell sind die Grundrezepte, die übersichtlich den Weg zum cremigen Eis beschreiben. Wer sie beherrscht, für den sind die verschiedenen Sorten im Grunde nur noch die Kür. Die „Eis-Bibel“ liefert gleich eine ganze Reihe Eisrezepte ohne Ei – vom Milch-Sahne-Eis (mit Johannisbrotkernmehl und Glukosepulver für die Cremigkeit), Joghurt-Eis und Frucht-Milch-Eis bis zum hellen oder dunklen Schokoladen-Eis. Fürs Milch-Sahne-Eis gibt es auch ein Grundrezept mit Ei und selbst Veganer finden auf fast 20 Seiten genug Inspiration.
Den Eissorten, die sich aus den einzelnen Grundrezepten zaubern lassen, gelingt hervorragend der Spagat zwischen Klassikern und sanfter Innovation. Vanille- oder Zimteis, Amarena- oder Erdbeereis, Walnuss- und Kokoseis, Malagaeis oder Stracciatella sind nur einige der bewährten Eisrezepte, die sich im Buch finden. Blueberry-Cheesecake-Eis, Schokoladen-Rotwein-Eis, weißes Schokoladen-Limetten-Eis oder Mandel-Feigeneis gehören zu den Varianten, die geschmacklich über das Bekannte und allseits Beliebte hinausgehen.
Sorbets, Frozen Desserts und Toppings
Doch mit den 70 verschiedenen Eissorten ist noch lange nicht Schluss. Das letzte Drittel des Buches widmet sich den Sorbets, Parfaits, Granità sowie Frozen Desserts. Gerade bei den Sorbets sind mit den Varianten Basilikum-Weißwein, Aprikosen-Rosmarin und Birnen-Ingwer sehr viele Rezepte dabei, die den Sommer besonders erfrischend versüßen. Mit dem Holunderblüten-Sekt-Sorbet kommt der Hugo in kalter Form ins Glas und selbst Eis am Stiel fehlt nicht.
Eine Reihe Toppings runden „Die Eis-Bibel“ ab und machen das Dessert-Kochbuch zum Standardwerk für alle Eisfans. Wer sich erstmals ein Buch zum Thema Eis zulegt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Und selbst wenn im heimischen Bücherregal schon das ein oder andere Werk zum Thema schlummert, solltest du auf einen Blick in „Die Eis-Bibel“ riskieren.
Yüksel Saier / Engert Eis
„Die Eis-Bibel – Eis. Sorbets. Parfaits, Frozen Desserts. 100 Rezepte vom Eis-Profi“
(Christian Verlag)
ISBN 978-3-86244-116-7, 320 Seiten, € 39,99
Mario Capo
Hallo Torsten,
nach diesem Beitrag frage ich mich, warum ich nicht viel öfters Eis mache.
Tagesfrisch ist es einfach ein Hochgenuss.
Beste Grüße
Mario
Alex
Sorbet wird oft unterschätzt, ist sehr lecker!!