Friselle spielen eine wichtige Rolle in der traditionellen Küche Apuliens. Das runde, knusprige Gebäck, das an Donuts erinnert, ist ein beliebtes Street Food – vor allem in Lecce und dem Salento. Belegt mit unterschiedlichen frischen Zutaten bietet es ein kulinarisches Erlebnis für jeden Geschmack. Das Rezept für Friselle mit einem Topping aus Burrata, Garnelen und gehackten Pistazien stelle ich dir diesmal vor.
In Apulien und Süditalien gehören die goldbraunen Friselle zum festen Bestandteil der Küche und haben eine lange Tradition. Vor allem in der bezaubernden Barockstadt Lecce und dem Salento ist das Gebäck, das mancherorts auch Frise heißt, Teil der lokalen Esskultur. In vielen Bars kannst du sie als leckeren Begleiter zum Wein bestellen.
Die Geschichte der Friselle
Legenden über die Herkunft der Friselle gibt es mehr als genug. Aeneas soll sie auf seiner Flucht aus Troja nach Apulien gebracht haben. Und tatsächlich reicht ihre Geschichte mindestens zurück in die Zeit der Phönizier und Römer. Die kleinen Brote dienten Seefahrern und Soldaten als Reiseproviant. Sie waren einfach zu transportieren und hatten eine lange Haltbarkeit. In Apulien sind sie auch als das Brot der Kreuzfahrer bekannt, die die sie als Marschverpflegung auf ihre Eroberungszüge mitnahmen.
Friselle – einfach, aber verdammt lecker
Friselle sind einfach zu machen, aber köstlich und vielseitig, und man genießt sie seit Jahrhunderten in Süditalien. Sie werden aus Hartweizenmehl, Wasser, Salz und ein wenig Hefe hergestellt und anschließend zweimal gebacken, bis sie ganz trocken und knusprig sind. Vor dem Verzehr weicht man die Friselle kurz in Salzwasser ein.
Die Menschen in Apulien belegten sie ursprünglich nur mit frischen Tomaten, ein wenig Olivenöl und vielleicht noch ein Basilikumblatt oder etwas Oregano. Eine klassische Kombination der italienischen Küche. Doch heute gibt es unzählige schmackhafte Variationen. Du kannst sie im Grunde mit allen erdenklichen Zutaten belegen – deiner Phantasie sind beim Topping keine Grenzen gesetzt. Besonders schmecken sie mir aber mit einem Belag aus Garnelen, Burrata und gehackten Pistazien – ein Gedicht!
Dass die Frise das charakteristische Loch in der Mitte haben, ist übrigens kein Zufall. Im Gegenteil: Die Brote wurden extra so gebacken, damit man sie auf einer Schnur aufreihen konnte. So trockneten sie nicht nur weiter durch, sondern sie ließen sich auch bequem transportieren, indem man die Schnüre mit den Broten zu einer Kette verknotete.
Ein süditalienischer Klassiker
Obwohl sie auch in Kampanien und Kalabrien verbreitet sind, denkt man bei Friselle sofort an Apulien. Aber auch in den anderen Regionen Süditaliens sind sie eine beliebte Spezialität. In Kampanien nennt man sie Fresella, in der Basilikata und in Kalabrien heißen sie Fresa. Wie kaum ein anderes Lebensmittel symbolisiert das Gebäck die Kultur und Küche Süditaliens. Sommer, Strand und Meer… die Friselle sind ein Symbol für die Lebenslust des Südens.
Sowohl im Salento als auch in Kalabrien gibt es gleich mehrere Feste zu Ehren der Friselle, darunter in Marittima, Specchia Gallone und vielen anderen Orten im Salento. Bei den Feiern, die dem traditionellen Brot gewidmet sind, gibt es Einblicke in die Herstellungstechniken und man kann unterschiedlichste Varianten probieren.
In jüngster Zeit hat die Beliebtheit von Friselle auch außerhalb Italiens zugenommen. Heute findet man sie sogar nördlich der Alpen. Ihre einfache Herstellung, ihr unverwechselbarer Geschmack und die vielen Möglichkeiten für köstliche Toppings machen sie zu einer beliebten Wahl für Vorspeisen, Snacks und sogar Hauptgerichte.
Apulische Friselle mit Burrata, Garnelen und gehackten Pistazien
Zutaten
Für die Friselle (12 Stück)
- 500 g Semola Sorte rimacinata, d.h. doppelt gemahlen
- 7 g Trockenhefe
- 6 g Meersalz
Für den Belag
- Meersalz
- Olivenöl beste Qualität
- 2 Zweige Minze
- 4-5 Burrata
- 36 Garnelen gegart
- 75 g Pistazien ungesalzen und gehackt
Zubereitung
Die Friselle
- Die Semola zusammen mit der Trockenhefe, dem Salz und 220 ml warmen Wasser in der Küchenmaschine für 5 Minuten zu einem elastischen Teig verkneten. Bei Bedarf tröpfchenweise noch etwas Wasser hinzufügen. Den Teig abdecken und für 1 Stunde gehen lassen.
- Den Teig in 6 gleichgroße Teile schneiden und diese zu ca. 20 cm langen, etwa 3 cm dicken Rollen formen. Die Rollen zu Ringen biegen und die Enden miteinander verbinden, indem du sie locker ineinander verdrehst. Ein Backblech mit Backpapier belegen und die Ringe mit genügend Abstand darauflegen. Die Ringe mit einem Tuch abdecken und für weitere 2 Stunden gehen lassen.
- Den Ofen auf 220 Grad vorheizen. Die Ringe für 20 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Dann das Backblech aus dem Ofen nehmen und die Friselle auf einem Kuchengitter ein wenig abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Temperatur des Ofens auf 160 Grad reduzieren. Die warmen Ringe vorsichtig horizontal durchschneiden und mit der Schnittkante nach oben auf das Backblech legen. Die Ringe für weitere 70 Minuten backen.
- Zum Schluss die Temperatur wieder auf 200 Grad erhöhen und die Friselle für 5 Minuten knusprig backen. Dabei aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden und anbrennen. Die Friselle aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.
Für den Belag
- Vor dem Servieren eine breite Schüssel mit etwa 5 cm hoch mit gut gesalzenem Wasser befüllen. Die Friselle je nach gewünschter Konsistenz jeweils für 10-20 Sekunden im Wasser einweichen. Herausnehmen und abtupfen, einen dünnen Strahl Olivenöl über die Brote verteilen und diese für 5 Minuten stehen lassen.
- In der Zwischenzeit die Minze waschen und trockentupfen und die Burrata in grobe Stücke aufteilen. Auf jede Frisa mindestens eine halbe Burrata und jeweils 3-4 Garnelen verteilen. Mit je 3-4 Blättchen Minze garnieren und großzügig mit gehackten Pistazien bestreuen. Sofort servieren.
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